Die kriegslüsternen Mongolen stehen um 1240 vor den Toren des Westens. Panik breitet sich aus.
Am französischen Hof fällt der junge Franziskanermönch, Wilhelm Rubruk, als Übersetzertalent für wichtige mongolische Dokumente auf, wird aber von Neidern und Gegenspielern angefeindet.
Nach einer katastrophalen Niederlage der Franken im Siebten Kreuzzug in Ägypten, mit blutigen Kämpfen, Gefangenschaft und Tod, wird Wilhelms Mut, seine Hartnäckigkeit und sein diplomatisches Geschick als Unterhändler gefordert.
Die Kreuzritter können sich schließlich freikaufen und ziehen ins Heilige Land ab. Aber nun droht ein Zweifrontenkrieg gegen die ägyptischen Mameluken und die von Osten vordringenden Mongolen.
Deshalb erhält Wilhelm den lang ersehnten Auftrag von König Louis IX. für eine abenteuerliche, diplomatische Friedensmission zu den Mongolen. Sie soll Frieden stiften und die Mongolen als Verbündete zur Verteidigung des Heiligen Landes gegen die Muslime gewinnen. Die Mission stellt einen Aufbruch in eine neue Welt dar. Der einfache Franziskanermönch wird zum Welteneroberer.
Es geht, teils auf der Seidenstraße, durch gefährliche Landschaften und zu feindlichen Bewohnern. Wilhelm und seine Begleiter reisen durch eine Wildnis voller Gefahren, die ihnen leicht das Leben kosten können. Er führt sie an den Rand des Scheiterns.
Was niemand für möglich gehalten hatte, geschieht: Anfang 1254, nach einer über einjährigen Reise, wird Wilhelm vom mongolischen Großkhan Möngke in Karakorum der Hauptstadt der Mongolen, als Gesandter empfangen.
König Louis bietet den Mongolen eine Allianz gegen den gemeinsamen Feind, die Muslime im Mittelalter, an.
Doch die Mongolen streben die alleinige Weltherrschaft an. Alle anderen Völker sollen sich dem Großkhan Möngke unterwerfen. Wer dies nicht tut, ist von Vernichtung bedroht.
Niemals aber würden sich die Kreuzritter und König Louis den Mongolen unterwerfen.
Wird es Wilhelm gelingen, Frieden zwischen Franken und Mongolen zu stiften? Kann er nach zähen Verhandlungen den diplomatischen Durchbruch erringen?
Zurück in Paris verkennt und missversteht man dort das Verhandlungsangebot in dem diplomatischen Dokument des mongolischen Herrschers, sieht nur die üblichen, standardisierten Drohungen, Schmähungen und Forderungen nach Unterwerfung.
Wilhelm ist von dem Unverständnis in Paris wie vor den Kopf gestoßen. War seine lange, beschwerliche Reise mit den vielen Hindernissen nun ganz umsonst gewesen?
Auf dem Totenbett, in Akkon im Heiligen Land, ergreift er ein letztes Mal eine Friedensinitiative und erreicht einen verblüffenden Durchbruch. Eine mongolische Delegation erscheint vor Paris und bietet Verhandlungen an. So triumphiert Wilhelm noch nach seinem Tode über Spötter und Zweifler.
Erst nach 350 Jahren taucht sein verschollener Reisebericht wieder auf. Vergleiche von Rubruks und Marco Polos Reiseberichten und Reisen werfen kontroverse Fragen auf.
War Marco Polo tatsächlich in China oder ist er nur den Spuren Rubruks bis in die Krim oder ins Wolgadelta gefolgt? Jedenfalls hat Wilhelm den Grosskhan der Mongolen in Karakorum rund fünfzehn Jahre früher besucht als Marco Polo. So schreibt er Weltgeschichte, als "der Mann der Marco Polo zuvorkam".
Wilhelm Rubruks Reisebericht gilt als die erste wissenschaftliche Beschreibung Zentralasiens und als sorgfältiges geografisches und anthropologisches Meisterwerk und Rubruk als der erste geschichtlich überlieferte Asienreisende des Mittelalters.